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EAC begrüßt EP-Votum für ambitionierteren Infrastruktur-Ausbau für alternative Kraftstoffe

Heute stimmt das EU-Parlament über die ausgehandelten Kompromisse für die Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) ab. Die neue Verordnung soll die Einrichtung von Ladestationen oder alternativen Tankstellen (wie Elektro- oder Wasserstofftankstellen) fördern und die Verbreitung nachhaltiger Fahrzeuge unterstützen.

Der EAC begrüßt das ambitioniertere Vorgehen und den Vorschlag den Ausbau von Ladeinfrastruktur für alternative Kraftstoffe in Europa schneller voranzutreiben.

 

Einigkeit herrscht über das Festlegen verbindlicher nationaler Mindestziele für den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe.

Die vorgeschlagenen Änderungen gehen dabei über den Vorschlag der EU-Kommission hinaus. So schlagen die Abgeordneten vor mehr Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsstraßen der EU einzurichten (alle 100 km statt alle 150 km) und dies schneller zu tun (bis 2028 statt bis 2031).


Nutzer*innen von Fahrzeugen, die mit alternativen Kraftstoffen angetrieben werden sollen per Kartenzahlung einfach transparente Preise bezahlen können. Autos sollen alle 60 km aufladen und alle 100 km Wasserstoff tanken können. Bis 2027 soll zudem ein EU-Zugangspunkt für Daten über alternative Kraftstoffe eingerichtet werden, der Informationen über die Verfügbarkeit, Wartezeiten und Preise liefert.

 

Wir befürworten den Vorschlag der Kommission, verbindliche Ziele für die Errichtung öffentlich zugänglicher Ladestationen für leichte Elektro-Nutzfahrzeuge einzuführen und die Mindestleistung pro Fahrzeug zu erhöhen. Zwingend notwendig ist der Ausbau der erforderlichen Infrastruktur, der mit dem Tempo der Entwicklung emissionsfreier Technologien und dem Absatz der Fahrzeuge Schritt halten muss.


Harmonisierte Bestimmungen, die den Zugang zu Lade- und Tankmöglichkeiten sicherstellen, eine transparente Preisgestaltung in Verbindung mit einheitlichen, benutzerfreundlichen Ad-hoc Zahlungsmöglichkeiten gewährleisten, erhöhen die Akzeptanz der Verbraucher*innen und fördern den Umstieg auf nachhaltige Verkehrslösungen. Es muss der Grundsatz gelten: Aufladen wie Tanken, unkompliziert, schnell und transparent.


Die Gewährleistung eines benutzerfreundlichen Ladens bzw. Tankens im Sinne der Verbraucher*innen sehen wir deshalb als wichtigen Schritt.

So sollen Betreiber von Lade- und Tankstationen verpflichtet werden, den Ad-hoc-Preis als „Preis pro kWh“ und alle seine Bestandteile deutlich sichtbar vor Beginn eines Ladevorgangs anzuzeigen. Desweiteren soll sichergestellt werden, dass vor Ort elektronische Kartenzahlung möglich ist ohne zusätzliche Verträge abschließen zu müssen.


Allerdings gilt es zu bedenken, dass im Hinblick auf die fehlende Garantie, dass genügend Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden kann und die derzeitigen geopolitischen Unwägbarkeiten, der Fokus auf die Elektrifizierung der PKW-Flotte ein großes Risiko darstellt.


Deshalb empfehlen wir den Grundsatz der Technologieneutralität beizubehalten, um den Wettbewerb zwischen den Technologien aufrechtzuerhalten und um sicherzustellen, dass nicht ausschließlich Infrastruktur für Elektromobilität errichtet wird.



Elektro- und Brennstoffzellenautos alle 60 km aufzuladen bzw. spätestens alle 100 km Wasserstoff tanken klingt gut, die Zahlen jedoch aktuell eine andere Sprache.


Die Realität ist: Derzeit befinden sich rund 70 Prozent aller Ladesäulen für E-Autos in nur drei Mitgliedstaaten, nämlich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. In sechs EU-Ländern gibt es nicht einen einzigen Ladepunkt pro 100 km Straße. 17 Länder haben weniger als fünf Ladepunkte pro 100 km Straße, und nur fünf Länder verfügen über mehr als 10 Ladepunkte pro 100 km Straße. Hier bedarf es eines umgehenden, flächendeckenden Infrastruktur-Ausbau, vor allem in mittel- und osteuropäischen Mitgliedsstaaten.

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