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Stadtgespräch: Banja Luka

Wie fließt der Verkehr in Europas Metropolen?

Gibt es Lösungsansätze für eine nachhaltige Mobilität?

Bauprojekte, Parkraumsituation, öffentliche Verkehrsmittel - Wie ist die Situation vor Ort?


Unterwegs mit dem 83er Opel Rekord unseres Mitglieds ACV – im Gepäck viele Fragen.


Dritter Halt: Banja Luka - Heimat unseres Mitglieds AMS RS.


Wer bei Gradiška die EU-Außengrenze überschreiten will, braucht starke Nerven. Die E661 endet abrupt an einer schmalen alten Brücke über die Save, dem Nadelöhr für die Fahrt von Kroatien nach Srpska. Die kroatischen Zollbeamten lassen es aufreizend langsam angehen.




Hat man es nach stundenlangem Warten endlich über den Fluss geschafft und zuckelt durch die enge Ortsdurchfahrt, reibt man sich plötzlich verdutzt die Augen: Einen Steinwurf entfernt wäre eine neue Autobahn befahrbar, mit großzügig ausgebauter Grenzstation. Doch auf kroatischer Seite fehlen ein paar Kilometer Straße für den Anschluss – offenkundig, weil es am politischen Willen für die Fertigstellung mangelt.





Der EAC hat sich mit Nedeljko Coric, Minister für Verkehr und Kommunikation der Republik Srpska über die Herausforderungen im Verkehrssektor, die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union, nationale Spannungen und Zukunftsaussichten ausgetauscht. Für Coric ist klar:



Nedeljko Coric, Minister für Verkehr und Kommunikation der Republik Srpska

„Eine hochwertige Straßeninfrastruktur ist die Grundlage für die Verbesserung des Handelsaustauschs zwischen der Republik Srpska und der Europäischen Union.“




Dabei hat die Republik Srpska ein erstaunlich gut ausgebautes Autobahnnetz. Erst kürzlich wurden neue Verbindungen nach Banja Luka fertiggestellt, die dem EU-Standard in nichts nachstehen. 106 km Autobahn wurden errichtet und verbinden die größeren Städte Banja Luka und Doboj mit der EU- Außengrenze in Gradiška.



Die Infrastruktur für Elektromobilität ist dagegen noch sehr schlecht. Die Republik Srpska und Bosnien und Herzegowina sind zurzeit weit entfernt von einem Konzept für Elektromobilität, nur etwa 130 Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Bosnien und Herzegowina sind bisher in Betrieb genommen worden und es gibt weder eine nennenswerte Anzahl von Elektrofahrzeugen noch Anreize für den Kauf und die Nutzung solcher Fahrzeuge, erläutert Coric. Bisher wurden in Bosnien und Herzegowina etwa 50 Elektrofahrzeuge zugelassen.


Darüber hinaus spielt die Zusammenarbeit in der Südeuropäischen Verkehrsgemeinschaft eine große Rolle. Die Vision der Verkehrsgemeinschaft der westlichen Balkanstaaten sei „eine besser vernetzte Region, in der Menschen und Güter schneller, billiger, gesünder und bequemer transportiert werden“. Erreicht werden kann das durch mehr Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen und durch die Anbindung von Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen an das transeuropäische Netz (TEN-V).


Nachholbedarf gibt es auch bei der Bereitschaft den Gurt anzulegen, die Quote liegt bei nur 70 Prozent.





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