Die Aufgabe der European Data Task Force (DTF), die 2017 von allen europäischen Verkehrsministern, der Kommission und den derzeitigen Partnern aus der Industrie gegründet wurde, besteht darin, die Verkehrssicherheit zu verbessern, indem die Reichweite sicherheitsrelevanter Verkehrsinformationen, die auf von Fahrzeugen und Infrastruktur generierten Sicherheitsdaten beruhen, maximiert wird.
Die von der Europäischen Kommission unterstützte DTF-Initiative „Data for Road Safety“ (Daten für die Straßenverkehrssicherheit) kündigte nun am 2. Dezember an, dass sie die langfristige Einführung eines sicherheitsbezogenen Verkehrsinformationsökosystems (SRTI) anstrebt, das Fahrer vor gefährlichen Fahrbedingungen warnt. Die Ankündigung wurde mit der Unterzeichnung eines Mehrparteienabkommens (MPA) markiert, in dem sich Automobilhersteller, Automobilzulieferer, Straßenverkehrsbehörden, EU-Mitgliedsstaaten und Anbieter von Ortungstechnologien zum langfristigen Austausch von Sicherheitsdaten verpflichten, um die Straßen sicherer zu machen.
Das Abkommen, das eine Laufzeit von 5 Jahren hat, definiert den technischen und organisatorischen Rahmen, wie Sicherheitsdaten mehrerer Marken und mehrerer Länder innerhalb des SRTI-Ökosystems auf faire und vertrauenswürdige Weise zugänglich gemacht und genutzt werden können. Sie definiert auch die Rollen und Verantwortlichkeiten entlang der SRTI-Wertschöpfungskette. Das SRTI-Ökosystem basiert auf einem Reziprozitätsmodell - Sicherheitsdaten werden als Gegenleistung für Sicherheitsdienstleistungen angeboten. Schon jetzt sind viele Fahrzeuge mit den neuesten Technologien ausgestattet, die gefährliche Straßenzustände erkennen und die Fahrer warnen - zum Beispiel bei rutschigen Straßen. Straßenbetreiber können mit ihrer umfassenden Infrastruktur potenzielle Gefahrenbereiche erkennen. Diese Warnungen sind jedoch auch für andere Fahrer und Straßenbetreiber von Vorteil - und die Mitglieder von Data for Road Safety sind der Meinung, dass unabhängig von der verwendeten Automarke oder Navigationsanwendung alle Fahrer in ganz Europa Zugang zu einem einheitlichen Mindestsatz an Sicherheitsinformationen haben sollten, die ihnen helfen können, besser informierte Entscheidungen zu treffen und dadurch viele Leben zu retten.
Zwischen Juni 2019 und Oktober 2020 hatten die Mitglieder der Data for Road Safety-Initiative den ersten Schritt zu einem harmonisierten Austausch sicherheitsrelevanter Daten getan, indem sie einen Proof-of-Concept (PoC)-Test einer dezentralen Datenkollaborationsarchitektur durchführten. Während des PoC-Tests wurden dem Ökosystem zig Millionen von Nachrichten zur Verfügung gestellt. Die Fahrzeuge haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, Daten für fünf der acht SRTI-Kategorien der EU-Verordnung 886/2013 zu produzieren (ungeschützte Unfallstelle, liegengebliebenes Fahrzeug, zeitweise rutschige Fahrbahn, eingeschränkte Sicht und außergewöhnliche Wetterbedingungen). Die Bereitstellung dieses SRTI hat sich bereits positiv auf die Verkehrssicherheit in Europa ausgewirkt. So trug es beispielsweise dazu bei, den Einsatz von Rettungsdiensten und Fahrzeugbergungsunternehmen durch die Behörden zu beschleunigen. In der Tat wurde die genaue Position von Fahrzeugunfällen und liegen gebliebenen Fahrzeugen innerhalb von Sekunden an die Dienstleister weitergegeben, die dann in der Lage waren, Warnungen an andere Verkehrsteilnehmer auszugeben. Die Initiative ruft mit diesem Abkommen alle willigen und relevanten Akteuren im SRTI-Bereich auf, beizutreten.
Weiterführende Informationen: Data for Road Safety-Initiative.
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