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TRAN: Meinungsaustausch mit DG GROW zum Tourismus im Sommer

Am 15. April gab es im parlamentarischen Verkehrsausschuss (TRAN) einen Meinungsaustausch mit der Generaldirektorin der GD GROW, Kerstin Jorna, über die Situation des EU-Tourismus-Ökosystems nach 12 Monaten COVID-19-Krise und die Aussichten für die Sommersaison 2021.

Es wurde noch einmal seitens der Kommission betont, dass Tourismus eines der 14 industriellen Ökosysteme der EU ist, welches am meisten gelitten hat. So sank die Zahl der Flugpassagiere im März um 89 Prozent, und die Zahl der Flugrouten schrumpfte erheblich. Reisebüros und Reiseveranstalter sehen sich mit starken Umsatzeinbußen konfrontiert, während die Kosten weiter steigen. Die Fluggesellschaften, Kurzzeitautovermietungen, Reisebusse, das Gastgewerbe, Messen, Themenparks, Musikfestivals und Museen leiden ebenfalls. Positiv zu vermerken ist, dass es dem Land-, Natur- und Inlandstourismus in letzter Zeit gut geht. Viele Europäer beabsichtigen, mehr Geld für Reisen auszugeben.

Der am 17. März angenommene Vorschlag zum Digitalen Grünen Zertifikat ist eine der Maßnahmen, die dazu beitragen könnten, einen EU-Rahmen für die Wiederaufnahme des sicheren Reisens in diesem Sommer zu schaffen. Das Zertifikat muss interoperabel und sicher sein, die gleichen Informationen enthalten und somit von allen Mitgliedsstaaten akzeptiert werden. Es wird erhebliche Vorbereitungsarbeiten der nationalen Behörden der Mitgliedstaaten erfordern. Das EU- Notfallunterstützungsinstrument kann für diese Vorbereitungen genutzt werden. Eine solche Bescheinigung ist auch für die schrittweise Rückkehr von internationalen Reisenden wichtig. Die laufenden Arbeiten zur Einführung eines freiwilligen EU-Sanitärsiegels für das Gastgewerbe sollen im Mai abgeschlossen werden. Es wird gemeinsame Regeln für Hygieneprotokolle vorsehen und damit ein gewisses Maß an Vertrauen für Reisende schaffen, die diese Unterkünfte nutzen.

Die Kommission wird Ende April ein Update zur Industriestrategie veröffentlichen, in dem das Ökosystem Tourismus als eines von 14 Industrieökosystemen enthalten ist.

Die TRAN-Mitglieder tauschten sich aktiv über verschiedene aktuelle Themen aus, wie z.B. die Auswirkungen der Pandemie auf das gesamte Ökosystem der Tourismusindustrie, das Digital Green Certificate, den Zugang zu EU- Fördermitteln für den Tourismus und zukünftige Trends innerhalb des Sektors. Insgesamt lautete die Hauptbotschaft der Mitglieder, alles zu tun, um eine Rückkehr zur Situation von vor einem Jahr zu vermeiden, als ein völliger Mangel an Koordination zwischen den Mitgliedstaaten zu einem Flickenteppich von oft inkompatiblen Maßnahmen führte, die der Sache des Tourismus und der Reisefreiheit der EU-Bürger überhaupt nicht dienlich waren. Die Mitglieder erwarten von der Kommission, dass sie eine aktive Rolle bei der Koordinierung horizontaler Maßnahmen spielt und eine führende Rolle bei der Unterstützung durch EU-Mittel übernimmt. Jorna wies darauf hin, dass die Online-Leitlinien für die EU-Förderung im Mai fertig sein werden, die in einer zugänglichen, leicht verständlichen Weise verfasst sind. Die antragstellenden Unternehmen werden zunächst gebeten, festzustellen, in welche Kategorie sie fallen und wonach sie suchen, um sie besser leiten zu können. Die nächste Gelegenheit für TRAN, zukünftige Maßnahmen für den Tourismussektor zu diskutieren, ergibt sich im Mai, wenn Kommissar Breton bei der Vorstellung der aktualisierten Industriestrategie zu hören sein wird.


Weiterführendes Link: TRAN-Pressemitteilung

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